
Der Schmerz vergeht - der Stolz bleibt...
So lautet das Motto der Veranstalter für diesen Bewerb. Diese Ankündigung weckte die Neugier, sich eingehender über diese Veranstaltung zu informieren. Und einmal mehr wagten die Crazy Krebsler Runners den Schritt auf neues Terrain.
Diese Ultralaufveranstaltung, die im Gewerbegebiet von Steyr eine ausgezeichnete Infrastruktur nutzen kann, bietet mehrere Möglichkeiten an den Start zu gehen.
So wurden heuer die österreichischen Meisterschaften im Ultralauf (100km und 50km) ausgetragen, weiters gab es die Möglichkeit die 100km in einer 10er Team-Staffel oder in einer 4er Team-Staffel zu laufen.
Nach kurzer Überlegung hatten vier „Crazy Kreblser Runners" (Franz Zöchling, Markus Schunerits, Martin Hofer und Florian Pandur) den Entschluss gefasst, eine 4er Team-Staffel zu stellen.
Am 19.09.2009 um 05:00 war es dann soweit und noch in stockdunkler Nacht begann die Fahrt nach Steyr, - auf zu einem neuen Abenteuer.
Start des Laufes für die Staffeln war um 9 Uhr (die Einzelläufer gingen bereits um 7 Uhr auf die Strecke) und noch davor sollte das Teamzelt am dafür vorgesehen Platz stehen. Durch die tolle Organisation des Veranstalters war es kein Problem bis zum Start fertig zu sein. Beim Aufbau konnten wir bereits erste Bekanntschaft mit den benachbarten hilfreichen Teams machen.
Als Neulinge bei solch einem Ultralauf mussten wir uns erst mal auf dieses "Campingflair" einstellen. Jedes Team war mit Zelten und Liegen zur Erholung in den Pausen der einzelnen Läufer ausgestattet. Eine eigene Austrahlung prägte den wunderbaren aber auch harten Wettkampftag.
Neben der tollen Atmosphäre meinte es der Wettergott ebenfalls sehr gut mit uns und so hatten wir von Beginn an Sonnenschein, dadurch aber auch mit der Hitze zur Mittageszeit zu kämpfen. Gott sei Dank wehte aber auch ständig kühlender Wind, die Bedingungen waren daher recht passabel.
Der Veranstalter war aber ohnehin auf alle Situationen bestens vorbereitet und an den Labestationen gab es ausreichend Getränke und Verpflegung.
Welches Tempo ist das Richtige?
Die zu 90% aus Asphalt bestehende Streckenführung hatte pro Runde 1,47 km. So mussten für 100km 68 Runden gelaufen werden und es konnte beliebig oft im Team gewechselt werden, jedoch nur einmal pro Runde. Für unsere 4er Staffel bedeutete das, dass jeder Läufer insgesamt 17 mal den Rundkurs zu absolvieren hatte. Diese Art von Rennen ist vom Ablauf, der Einteilung und Taktik her mit keiner anderen sonst "üblichen" Distanz vergleichbar und stellte daher für uns absolutes Neuland dar.
Unsere Zielzeit für diesen Lauf orientierte sich schließlich an der Endzeit der Sieger vom Jahr 2008 - 6 Stunden 22 Minuten - mit Rundenzeiten zwischen 5:20 und 5:50 min. Die ersten Rundenzeiten waren aber klar unter diesen Vorgabezeiten (5:00 bis 5:30 min pro Runde). Da dieses Tempo aber nicht zu hoch erschien und auch einige der anderen Staffeln ein ähnliches und teilweise noch höheres Tempo liefen, einigten wir uns auch darauf etwas zu hasardieren und dieses Tempo weiterhin zu laufen. Bis zur achten Staffelübergabe fühlte sich dieses Tempo noch recht angenehm an. Zu diesem Zeitpunkt lagen die erstplatzierten LAC Amateure Steyr mit einem großen Vorsprung auf dem ersten Platz, am zweiten Zwischenrang lagen die „Irren Läufer" und knapp dahinter unsere Crazy Krebsler mit einem schon erheblichen Vorsprung auf die viertplatzierte Staffel. Obwohl es immer schwerer wurde, versuchten wir auch weiterhin die Rundenzeiten zu halten und die Zweitplatzierten anzugreifen. Bei unserer nächsten Zwischenabrechnung nach der dreizehnten Staffelübergabe je Läufer, hatten sich die Zweitplatzierten schon weiter von uns abgesetzt, und auch wir unseren Vorsprung auf die Viertplatzierten erheblich vergrößert. Daher entschieden wir uns ein wenig Tempo herauszunehmen und den dritten Platz "in trockene Tücher" zu bringen. Unsere Endzeit nach den absolvierten 100km betrug 6:03:18 Stunden, was eine durchschnittliche Rundenzeit von 5:21 min und einen Kilometerschnitt von 3:38 min bedeutet.
Den krönenden Abschluss bildete der Zieleinlauf. Für die Schlussrunde vom Veranstalter mit einer Fahne ausgestattet, durchquerte das gesamte Team gemeinsam den Zielbogen. Jeder Teilnehmer der das Ziel erreichte, erhielt ein Seiterl Bier, das er auf dem Finisher-Sofa genießen durfte. Und dieses Seiterl zischte wahrlich genüsslich durch die trockenen Kehlen! Den Nachmittag konnte man dann noch bei einem wunderbarem Kuchenbuffet ausklingen lassen.
Dem rührigen ORGA-Team des Ausrichterverein Laufwunder Steyr kann man nur zur hervorragenden Organisation gratulieren, was Reinhold Strasser, Ultralauf-Referent des ÖLV, bei der Siegerehrung auch tat.
Diese erfolgte dann um 19 Uhr. Zuvor ließen wir nochmals das Rennen Revue passieren und stellten zufrieden fest: der Schmerz vergeht - der Stolz bleibt!
Die Herausforderung etwas Neues zu wagen hat sich gelohnt.
Bilder vom 100km Ultralaufevent Steyr
Infos auf der Webseite der Veranstalter
Bericht des ÖLV über die Sieger der Einzelläufer (ÖM)