Ironman Austria 2013 in Klagenfurt

IM2013-FinishironmanMichael Glatz finisht mit famoser Zeit

Bei der 15. Auflage des Ironman-Austria-Triathlons am Sonntag 30. Juni 2013 in Klagenfurt gingen erstmals 3.000 Sportler an den Start. Das sind um 600 mehr als in den vergangenen Jahren zugelassen waren. Die Veranstalter erwarteten beste Bedingungen mit 22 bis 24 Grad Celsius und Sonnenschein. Zu einer Hitzeschlacht mit Temperaturen weit jenseits der 30 Grad wie im Vorjahr sollte es also nicht kommen. 2012 war der Wörthersee sogar so warm, dass die Athleten die 3,8 Kilometer lange Schwimmdistanz ohne Neoprenanzug bewältigen mussten. Laut Reglement dürfen die Anzüge ab einer Wassertemperatur von 24,6 Grad nämlich nicht mehr verwendet werden. Diese Erfahrung machte damals auch CK-Runner Michael Glatz und freute sich in diesem Jahr über die deutlich besseren Bedingungen. Er bestätigt seinen Trainingsaufwand und die gute Form mit einer famosen Leistung, die sich wirklich sehen lassen kann: 3,8 km im Wasser in rund einer Stunde ist schon kein schlechter Beginn...

Als 666. des Gesamtfeldes wechselte er aufs Rad und spulte die anspruchsvollen 180 km mit einem Schnitt von fast 34 km/h in 5:19 Std. herunter. Damit konnte er bereits über 100 Mitstreiter überholen. Dann spielte Michael seine gewohnte Stärke im Laufen aus und legte noch eine Marathondistanz in 3:19 Std. hin, was ihn auf den hervorragenden 258. Gesamtrang vorkatapultierte. Damit ist der Traum vom Ironman unter 10 Stunden Wirklichkeit geworden und ihm die Anerkennung vieler sicher.

Wie es Michael während des Tages erging und wie er sich fühlte, erfahren wir hier in seinem Bericht:


 Am Samstag vor dem Wettkampf erfolgte wie immer die Registrierung, der Bike check in und die Wettkampfbesprechung. Nachdem die Wetterprognose und auch eine Seetemperatur von 19°C (was bedeutet, dass es erlaubt sein würde mit Neoprenanzug zu schwimmen) auf einen „schönen“ Wettkampf hinwiesen, herrschte unter den Athleten gute Stimmung.
In diesem Jahr wurde das Feld erstmals in 2 Wellen geteilt. Die erste Welle mit 500, (ca. 100 Profis und 400 Amateure) die zweite mit 2500 Teilnehmern.

Ein langer Tag beginnt
Am Sonntag um 4 Uhr läutete mein Wecker um meinem Körper die Möglichkeit zu geben das Frühstück (2 Käsesemmeln) bis zum Start noch vollständig verdauen zu können. Um 05:15 warteten meine Freunde bereits am Gang unseres Hotels mit einer tollen Überraschung!:
Alle trugen sie das gleiche eigens entworfene Motivations-Tshirt! Das hat mich wirklich sehr gefreut und mir eine ordentliche Portion Motivation mitgegeben. Um 05:45 Uhr habe ich anstehende Tätigkeiten, wie die Trinkflaschen am Rad zu platzieren oder die Reifen ein letztes mal aufzupumpen (an dieser Stelle immer noch die letzte Stresssituation vor dem Start: hält oder platzt der Reifen?) in der Wechselzone abgeschlossen und wir sind Richtung Strandbad aufgebrochen wo eine knappe Stunde später der Start erfolgen sollte.
Nachdem ich mich bei meinen Freunden (16 an der Zahl!!, UNGLAUBLICH) verabschiedet hatte und anschließend ca. 17 mal die Toilette aufgesucht habe (Angstlulu), habe ich mich an den Rand des Wörthersees gestellt und unter die Athleten der ersten Startwelle gemischt, deren Start um 06:45 Uhr erfolgen sollte.
Kurz vor dem Start gab es noch ein Gebet durch einen Pfarrer,anschließend die Bundeshymne und dann war es soweit:
Der Startschuss zur 15 Auflage des Ironman Austria ertönte und der Wörthersee begann zu "kochen"!

--- Swim ---
Ich habe versucht mich im Starterfeld so gut wie möglich links zu halten, damit ich nicht ins "große Feld" komme und Schlägereien im Wasser aus dem Weg „schwimmen" kann. Wie schon erwartet ist mir das während der ersten 700 m nicht gelungen und der Start dieses Rennens war somit ein echter Kampf. Dann ist es mir doch gelungen, mich ca. 2-3 m links vom Feld zu entfernen und bin ab diesem Zeitpunkt mein eigenes Rennen geschwommen. So habe ich dann auch einen guten Rhythmus gefunden und ohne große Probleme die knapp 4km überwunden und den Lendkanal erreicht. Dort habe ich nach weiteren ca. 300m im Kanal, auf der rechten Seite meine Freunde gesehen, die mich dann lautstark bis hin zur Wechselzone begleiteten.
Nach einer Zeit von 1 Stunde 3 Minuten und 5 Sekunden erreichte ich den Schwimmausstieg, eine gute Leistung für mich (das Training hat sich also doch bezahlt gemacht). Direkt beim Schwimmausstieg habe ich dieses Mal versucht möglichst schnell und zielstrebig den Kleidungstausch durchzuführen. Für MEINE Verhältnisse war der Wechsel dieses Jahr ganz OK ;-), im Vergleich zu anderen Athleten leider trotzdem mäßig.

im2013-bike--- Bike ---
Nach dem Wechsel hatte ich nun die Aufgabe 180km mit 1600 Höhenmeter zu überwinden. Das Wetter war perfekt und ich bin richtig motiviert losgefahren. Nach einer guten ersten Runde am Rad habe ich leider Krämpfe im Wadenbereich bekommen (etwas ganz neues, habe ja gar keine richtigen WADEN) und etwas später zusätzlich Krämpfe im Rückenbereich. Es fühlte sich gar nicht gut an vor allem nachdem ich mich erinnern kann wie schmerzhaft es sein kann wenn man beim Radfahren nicht mehr sitzen kann (letzten 20Radkm im letzten Jahr). Ich habe mich bemüht das Problem zu verdrängen und möglichst positiv die verbleibenden 80km zu absolvieren. Ausserdem habe ich versucht bei den Anstiegen etwas Tempo herauszunehmen um mir einige Körner für den verbleibenden Marathon zu sparen. Dieses Vorhaben ist mir teilweise ganz gut gelungen jedoch wollten meine Rückenprobleme nicht aufhören. Geistig habe ich zu diesem Zeitpunkt schon sämtliche Zeiten und Ziele ,die ich mir für dieses Rennen vorgenommen hatte, abgehakt. Ich konnte mich vom letzten Jahr erinnern wie „schön“ die ersten Meter auf der Laufstrecken waren nach dieser Vorbelastung und ahnte für dieses Jahr ähnliches.
Nach 5 Stunden und 19 Minuten (Schnitt von 33,8km/h) erreichte ich endlich die ersehnte Wechselzone (zu diesem Zeitpunkt wollte  ich nurmehr absteigen und das Rad endlich zur Seite stellen). Nach diesen Strapazen bin ich mit der Radzeit zufrieden; habe hart gekämpft und durchgehalten!

--- Run ---
So, nun kam der grosse Augenblick,dieFrage: Was ist jetzt noch in den Beinen drinnen? Zu meiner Überraschung war da noch relativ viel drin ;) und versuchte nach einer kurzen WC Pause in der Wechselzone meinen Laufrhythmus zu finden. Nach einem Blick auf die Uhr wusste ich, dass ich den bevorstehenden Marathon in 3 Stunden 28 Minuten laufen musste um die von mir angepeilte und für mich magische 10 Stunden Marke zu knacken. Kurz gerechnet welche Kilometerzeit ich dafür an den Tag legen musste und noch einen Puffer eingebaut (nachdem ich befürchtet habe, dass ich am Schluss langsamer werde) gings los. Meine Beine und vor allem mein Kopf wollten auf der Zieluhr unbedingt "die Große 9" vorne stehen haben. Meine Rückenprobleme und Wadenprobleme waren nach der Einnahme von Salztabletten die mir meine Freunde in der Zwischenzeit organisiert haben, und intensiv gemischten Isotonischen Getränken wieder in Ordnung. Schon nach 2,5km stand mein "Fanclub" wieder am Streckenrand feuerten mich lautstark und mit voller Begeisterung an! Es war ein echter Genuss dort vorbeizulaufen!! Sie waren was die Kreativität betrifft nicht zu überbieten. (Plakate mit sehr kreativen Zeichnungen und lustigen Sprüchen). Alle 10km standen sie in voller Besetzung, reichten mir Getränke, Gels und gaben mir durch ihre Zurufe jedesmal einen ordentlichen Motivationsschub und neue Kraft mit auf den Weg. Damit aber noch nicht genug haben sie am Vortag einige Zeichnungen ("Vlatz gib Gas", verschiedene Bilder wie das einer Kirche wegen der bevorstehenden Hochzeit, oder Sprüchen - um mich zum lachen zu bringen) mit Kreiden direkt auf die Laufstrecke aufgezeichnet. (auf Fotos ersichtlich, haben die Kunstwerke ihren Zweck erfüllt und mich bei jedem passieren aufgemuntert und gepusht) Der Marathon war aber trotzdem ein Ritt auf der Rasierklinge. (Ich wollte und konnte einfach nicht nachlassen). Erst bei km 35 wusste ich, dass ich das Ziel in gewünschter Zeit erreichen werde und versuchte die letzten km zu genießen. (Ich kann aber alle beruhigen: Es war natürlich trotzdem KEIN Genuss, sondern einfach schmerzhaft). Bei km 41 noch kurz mit meiner Schwimmtrainerin Ilga (vielen lieben DANK für die tolle Vorbereitung und Unterstützung) eingeschlagen gings ENDLICH ab Richtung Ziel.

im2013-team--- Finish ---
Kurz vor dem Zieleinlauf wartete bereits meine Freundin und „zukünftige Braut“ Kathi. Mit einem BREITEM GRINSER im Gesicht ,STRAHLEN in den Augen und einem SCHREI der Erleichterung bogen wir ein, gerade zu auf den Zieleinlauf wo unsere Freunde auf der Tribüne schon warteten.
Es war ein Gefühl, das ich wahrscheinlich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde. Dann kurz noch die Welle in Richtung Tribüne, und da waren sie die berühmten Worte:

***   „YOU ARE AN IRONMAN“   ***

Nach 9 Stunden 50 Minuten 37 Sekunden und ca. 12 Liter diverser Flüssigkeiten finishte ich den IRONMAN AUSTRIA 2013. Ich bin sehr stolz, dass ich mein Ziel erreicht, und mir so meinen Traum, einen Ironman in Klagenfurt unter 10 Stunden zu finishen erfüllt zu haben! Ein unglaublich schönes Erlebnis von dem ich hoffentlich noch sehr sehr lange zehren kann!

Ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle meine Freunden (Ilse, Horst, Nani, Didi, Stephanie, Bernd, Miriam, Georg, Florian, Claudia, Robert, Martin, Cathy, Martin, Yvonne, Reinhard und natürlich an meine Freundin KATHI, die sehr mit mir mitgelitten, und die Tage vor dem Ironman einiges durchgemacht hat).
Jetzt freue mich auf eine WOHLVERDIENTE REGENERATIONSPAUSE von mindestens 4-6 Wochen! (Jetzt wird gefeiert)

Abschließend möchte ich noch ein großes LOB an den Veranstalter übermitteln, denn die Organisation war wieder das NON plus ULTRA, es gibt nichts was ich noch anmerken oder verbessern würde!

 

IM2013-Sum-Res  IM2013-Bike-ResDetailzeiten Bike  IM2013-Run-ResDetailzeiten Run 

Ergebnisliste
Fotos
Bericht vom Vorjahr


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