Ein Traum geht in Erfüllung...
Beim Ironman Austria waren dieses Jahr 2700 Teilnehmer am Start. Von allen Teilnehmern erreichten ca. 2000 das Ziel, mit dabei CK-Runner Michael Glatz. Hier sein Bericht:
Am Samstag vor dem Wettkampf erfolgte die Registrierung, BIKE CHECK IN und die Wettkampfbesprechung. Ich versuchte mich am Tag davor so gut wie möglich zu entspannen und mich trotz der Wetterprognosen nicht verrückt zu machen.
Sonntags um 4 Uhr war Tagwache. Nachdem ich meine Eigenverpflegung für den Radsplit und die Laufstrecke abgemischt hatte machte ich mich auf den Weg zur Wechselzone wo ich die letzten Kontrollen am Rad durchgeführt habe und das ESSEN und TRINKEN am BIKE montiert habe.
Zu dieser Zeit, - es war mittlerweile 5Uhr, hatte es bereits 23°C. Nach den letzten Vorbereitungen ging ich ins Klagenfurter Strandbad, wo knappe 1,5 Stunden später der Start erfolgen sollte. Dieses Jahr durfte ich GOTT sei DANK an diesem TOLLEN Ereignis teilnehmen. Das erste Mal in der Geschichte des IRONMAN Klagenfurt war aufgrund der hohen Wassertemperaturen von über 25Grad der Neoprenanzug beim Schwimmen verboten. Die Kulisse am Start war bereits mehr als nur beeindruckend. 2700 Starter und mindestens genauso viele Verwandte, Freunde, Bekannte, die ihre Athleten schon in den frühen Morgenstunden tatkräftig unterstützten. Um eines vorweg zu nehmen: Die meisten und besten Fans und Unterstützer hatte ich - 18 an der Zahl !
Pünktlich um 7 Uhr erfolgte der lang ersehnte Startschuss zum 14. Ironman Austria. Ich hatte Gänsehaut und freute mich wirklich dass es endlich losgeht, immerhin hatte ich mich 9 Monate gezielt auf diesen Tag vorbereitet. Die ersten 1,2 km habe ich versucht meinen Schwimmrhythmus zu finden und Schlägereien im Wasser aus dem Weg zu gehen. Danach hat sich das Feld aufgelöst und ich hatte keine Probleme die Distanz zu absolvieren. Die letzten 600 Meter führen durch einen Abläufer vom Wörtersee, den Lendkanal, wo uns links und rechts tausende Menschen in die Wechselzone peitschten (wirklich sensationell). Nach 1 Stunde 19 Minuten wechselte ich auf die Radstrecke, bei der es galt 2 Runden mit jeweils 90km zu absolvieren. In der ersten Runde hatte ich eine sehr gute Pace mit einem Schnitt von über 34km/h, was bei diesem Höhenprofil von 1600 Höhenmeter auf 180km eine für mich sehr gute Leistung war. In der zweiten Runde wirkte sich die Hitze bereits auf mein Wohlbefinden aus und ich musste etwas langsamer werden, vor allem wegen dem Wissen nach der Radstrecke noch einen Marathon absolvieren zu müssen. Bei km 160 bekam ich verstärkt Krämpfe im Rücken was für mich bedeutete die letzten 20 km im STEHEN fahren zu müssen. Ich konnte dann noch eine Zeit von 5 Stunden und 32 Minuten (Schnitt 32,7km/h) in die Wechselzone retten. Als ich vom Rad abgestiegen bin hatte ich so starke Krämpfe dass ich mich die ersten Meter gar nicht bewegen konnte. Meine größte Angst war es den Bewerb beenden zu müssen. Ich konnte mir in diesen Moment absolut nicht vorstellen 42,2km zu laufen. Nachdem ich das Rad abgestellt und Schuhe getauscht habe verlies ich die Wechselzone Richtung Laufstrecke.
Die ersten 2 km waren eine Qual weil sich die Krämpfe im Rücken nur schwer lösen wollten. Mein Ziel zu diesem Zeitpunkt war es zumindest eine Runde zu laufen damit ich alle meine Freunde auf der Laufstrecke einmal gesehen habe. GOTT SEI DANK lösten sich die Krämpfe im Rücken nach 2km und ich konnte bis km 10 wirklich befreit und schmerzfrei laufen. Die Hitze hatte zu diesem Zeitpunkt bereits längst ihren Höhenpunkt erreicht. 38°C im Schatten - ein echter HORROR nach dieser Vorbelastung. Meine Freunde erkannten relativ früh (km 3), dass es mir wirklich nicht so gut geht und haben sich auf der ganzen Strecke mit Wasserflaschen und Getränken positioniert, um mich bestmöglichst zu unterstützen. Das war wirklich enorm wichtig für mich und ich möchte mich recht herzlich bei jedem einzelnen für die tolle UNTERSTÜTZUNG bedanken! (Alle 3km bekam ich eine Flasche mit kalten Wasser über den Kopf und Isotonische Getränke). Die Kulisse war wirklich einmalig, tausende wirklich LAUTSTARKE FANS am Straßenrand und jeder einzelne hatte aufmunternde Worte parat.
Ab km10 bekam ich Krämpfe in den Beinen die sich leider bis zum Zieleinlauf nicht mehr lösten. Es waren die längsten 30 km in meiner sportlichen Karriere. In einer solchen Situation spielt sich alles nur mehr im Kopf ab. Der Körper hat schon lange das Handtuch geworfen. Nach 4 Stunden und 15 Minuten durfte ich auf den berühmten Zieleinlauf einbiegen wo Kathi bereits auf mich wartete (diesen Zieleinlauf bin ich in diversen Trainings die vergangenen 2 Jahre ca. 1000 mal im Kopf durchgelaufen). Gemeinsam haben wir diese unglaublichen Momente genossen und uns von den Zuschauern ins Ziel tragen lassen. Dieser Wettkampf unter diesen Bedingungen stellte die größte sportliche HERAUSFORDERUNG dar die ich bis jetzt bewältigen durfte. Im Ziel wusste ich genau, warum man für diese Distanzen so viel trainieren muss. Gratulation an ALLE die das Ziel erreicht haben!
Nach 11 Stunden 21 Minuten 29 Sekunden und ca. 14 Liter diverse Flüssigkeiten finishte ich den IRONMAN AUSTRIA 2012. Ich bin sehr stolz, dass ich das Ziel erreicht und mir so meinen Traum, einen Ironman in Klagenfurt zu finishen, erfüllt zu haben!
Jetzt freue mich auf eine WOHLVERDIENTE REGENERATIONSPAUSE von mindestens 4-6 Wochen!
Ich möchte noch ein großes LOB an den Veranstalter übermitteln, denn die Organisation war wirklich das NON plus ULTRA, es gibt nichts was ich noch anmerken oder verbessern würde!
Webseite Ironman Austria
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